Negotiation matters

„Wenn meine Urgroßeltern wüssten, dass ich ein französisches Mädchen geküsst habe“, steht auf dem großen Plakat über einem küssenden Paar.  Und tatsächlich ist es beinahe ein Wunder, dass nur wenige Jahre nach mehreren verheerenden Kriegen zwischen Deutschland und Frankreich diese Freundschaft wirklich werden konnte. Elysée-Vertrag heißt dieses kleine Wunder und ist von 1963. Er ist einer von 12 Verträgen, die eine Ausstellung im Aula-Foyer der Schule anhand von Plakaten erklärt. Jeweils zwei Plakate, die zum ersten Mal öffentlich in Deutschland gezeigt werden, thematisieren dabei einen Vertrag der letzten 60 Jahre, zum Beispiel zur Pariser Klimakonferenz oder zum Abkommen von Dayton für das heutige Bosnien-Herzegowina. Unter der Leitung von Prof. Henning Wagenbreth wurden sie von Studierenden aus Berlin und Tel Aviv gestaltet. Bei der Eröffnung am 17. September betonte Wagenbreth die Bedeutung der visuellen Gestaltung dieses Perspektivwechsels, weg von der allgegenwärtigen Fokussierung auf politische Krisen und hin zur Betonung des Dialogs.  Wie brüchig solche Verträge sein können, zeigte Birgit Luig von der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum, die das Projekt ermöglicht hat, am Beispiel des Karfreitagsabkommen in Irland, das auch aktuell durch den Brexit wieder gefährdet ist.  Dass dagegen der Dialog nicht nur anstrengend, sondern auch sanft und schön sein kann, machte das Jazz-Duo von Paul Imer und Lasse Lindow hörbar. Herzlichen Dank!

Die Ausstellung ist noch bis 4. Oktober im Foyer vor der Aula zu besichtigen.