Weimar-Exkursion
Vor den Büsten Goethes im Nationalmuseum Weimar sich selbst betrachten – zwei Deutschkurse aus Q 2 reisen am 75. Geburtstag des Grundgesetzes, am 23.5.2024 nach Thüringen, um in dieser Kleinstadt die ganze Welt zu spiegeln: So wurde die Weimarer Klassik von Herzogin Anna Amalia erfunden und nicht, wie fälschlich immer wieder behauptet, von den Männern Goethe und Schiller. Ebenso lassen sich deren Wohnhäuser und Museen auch als Gegenstände nationaler Kanonbildung und Erinnerungspolitik zu betrachten, wie auch das „Nationaltheater“, in dem 1919 die 37 Frauen und 386 Männer der „Nationalversammlung“ die erste Deutschen Republik erfanden und am Abend „Die Leiden des jungen Werthers“ als Musik-Show zu sehen war. Und zugleich reichte der Blick mit Jorge Semprún und Imre Kertesz vom ehemaligen sog. Gauforum nach Buchenwald am Ettersberg hinüber, wo im Schloss der Herzogin im Jahr 1800 Friedrich Schiller sein Drama „Maria Stuart“ schrieb. Und so schaut man die Goethe-Büsten im Museum an und denkt an Mephisto in Goethes „Faust“: „Was ihr den Geist der Zeiten heißt/Das ist im Grund der Herren eigner Geist/ In dem die Zeiten sich bespiegeln“.